Clemens Maria Franz von Bönninghausen: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Bönninghausen besuchte das [[Gymnasium Paulinum]] in Münster und studierte dann in Groningen Rechtswissenschaften. Sein Studium schloss er mit der Promotion über das niederländische Jagdrecht ab. Es folgten verschiedene Tätigkeiten als Jurist, ehe er im Frühjahr 1814 sein väterliches Erbteil, das Landgut Haus Darup in Darup (heute zu Nottuln) übernahm, wo er seine Passion für die Fragen der Landwirtschaft, vor allem für die Flora und Fauna entdeckte. Über Jahre hinweg war er zudem Direktor des [[Botanischer Garten|Botanischen Gartens]] in Münster und Dozent an der dortigen Akademischen Lehranstalt, der späteren [[ | + | '''Bönninghausen''' besuchte das [[Gymnasium Paulinum]] in Münster und studierte dann in Groningen Rechtswissenschaften. Sein Studium schloss er mit der Promotion über das niederländische Jagdrecht ab. Es folgten verschiedene Tätigkeiten als Jurist, ehe er im Frühjahr [[1814]] sein väterliches Erbteil, das Landgut Haus Darup in Darup (heute zu Nottuln) übernahm, wo er seine Passion für die Fragen der Landwirtschaft, vor allem für die Flora und Fauna entdeckte. Über Jahre hinweg war er zudem Direktor des [[Botanischer Garten|Botanischen Gartens]] in Münster und Dozent an der dortigen Akademischen Lehranstalt, der späteren [[WWU|Westfälischen Wilhelms-Universität]]. |
− | 1816 berief ihn der preußische König Friedrich Wilhelm III. zum ersten Landrat des Kreises Coesfeld. Die Kreisverwaltung richtete er auf seinem Landsitz in Darup ein. Wenig später fand er zur Homöopathie. Er war Schüler von Samuel Hahnemann und gehört zu den Wegbereitern dieser jungen medizinischen Richtung. In zahlreichen Veröffentlichungen legte er seine Erfahrungen und Erkenntnisse aus seiner umfangreichen Praxis nieder, die er in Darup und Münster unterhielt. Unter seinen Patientinnen waren auch die französische Kaiserin Eugénie und die Dichterin [[Annette von Droste-Hülshoff]]. In einem Brief an ihre Stieftante Sophie von Haxthausen schrieb die Droste am 7. Juli 1830: | + | [[1816]] berief ihn der preußische König Friedrich Wilhelm III. zum ersten Landrat des Kreises Coesfeld. Die Kreisverwaltung richtete er auf seinem Landsitz in Darup ein. Wenig später fand er zur Homöopathie. Er war Schüler von Samuel Hahnemann und gehört zu den Wegbereitern dieser jungen medizinischen Richtung. In zahlreichen Veröffentlichungen legte er seine Erfahrungen und Erkenntnisse aus seiner umfangreichen Praxis nieder, die er in Darup und Münster unterhielt. Unter seinen Patientinnen waren auch die französische Kaiserin Eugénie und die Dichterin [[Annette von Droste-Hülshoff]]. In einem Brief an ihre Stieftante Sophie von Haxthausen schrieb die Droste am 7. Juli [[1830]]: „''Der Zulauf zu Böninghausen wächst gewaltig an, er sieht schon ganz heruntergekommen davon aus, wie ich höre — der arme Schelm! [...] die Apotheken sollen, seit er seine Kuren macht, nur etwas weniges über ein Drittel von dem absetzen, was sie früher an Waren los wurden ...''".<sup>[Anm. 1]</sup> |
− | Bönninghausen leitete er die staatliche Expertenkommission zur Untersuchung der angeblichen Stigmatisation der Nonne | + | '''Bönninghausen''' leitete er die staatliche Expertenkommission zur Untersuchung der angeblichen Stigmatisation der Nonne „{{Wpl|Anna Katharina Emmerick}}“, die in der Patientin „eine vegetativ-stigmatisierte hysterische Person“ sah. |
− | Bönninghausen war Ritter der französischen Ehrenlegion. | + | '''Bönninghausen''' war Ritter der französischen Ehrenlegion. |
− | Sein Grab auf dem alten Hörsterfriedhof in Münster fiel den Bombenangriffen des | + | Sein Grab auf dem alten Hörsterfriedhof in Münster fiel den Bombenangriffen des „{{Wpl|Zweiter_Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs}}“ zum Opfer. Heute erinnert an dieser Stelle eine Sandsteinstele mit dem Bildnis des Barons an den Gelehrten. An seinem alten Wirkungsort in {{Wpl|Darup}} ist nach ihm die ''Von-Bönninghausen-Straße'' benannt. |
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*[Anm. 1]: [[Annette von Droste-Hülshoff]]: Brief an Sophie von Haxthausen, Rüschhaus, 7. Juli 1830; in: Winfried Woesler (Hrsg.): Historisch-kritische Ausgabe. Werke, Briefwechsel. 13 Bände in 25 Teilbänden. Niemeyer, Tübingen 1978–2000. | *[Anm. 1]: [[Annette von Droste-Hülshoff]]: Brief an Sophie von Haxthausen, Rüschhaus, 7. Juli 1830; in: Winfried Woesler (Hrsg.): Historisch-kritische Ausgabe. Werke, Briefwechsel. 13 Bände in 25 Teilbänden. Niemeyer, Tübingen 1978–2000. | ||
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* [http://www.boenninghausen.de/BonninghausenD/Das_Buch/Sein_Leben/sein_leben.html Das Leben von Clemens Maria Franz von Bönninghausen] | * [http://www.boenninghausen.de/BonninghausenD/Das_Buch/Sein_Leben/sein_leben.html Das Leben von Clemens Maria Franz von Bönninghausen] | ||
* [http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/ku.php?tab=per&ID=741 Online Biographie zu Clemens Maria Franz von Bönninghausen] | * [http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/ku.php?tab=per&ID=741 Online Biographie zu Clemens Maria Franz von Bönninghausen] | ||
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Aktuelle Version vom 17. Februar 2024, 14:15 Uhr
Clemens Maria Franz Freiherr von Bönninghausen (* März 1785 in Herinckhave, Niederlande; † 26. Januar 1864 in Münster) war ein Homöopath, Botaniker und höherer preußischer Verwaltungsbeamter.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Bönninghausen besuchte das Gymnasium Paulinum in Münster und studierte dann in Groningen Rechtswissenschaften. Sein Studium schloss er mit der Promotion über das niederländische Jagdrecht ab. Es folgten verschiedene Tätigkeiten als Jurist, ehe er im Frühjahr 1814 sein väterliches Erbteil, das Landgut Haus Darup in Darup (heute zu Nottuln) übernahm, wo er seine Passion für die Fragen der Landwirtschaft, vor allem für die Flora und Fauna entdeckte. Über Jahre hinweg war er zudem Direktor des Botanischen Gartens in Münster und Dozent an der dortigen Akademischen Lehranstalt, der späteren Westfälischen Wilhelms-Universität.
1816 berief ihn der preußische König Friedrich Wilhelm III. zum ersten Landrat des Kreises Coesfeld. Die Kreisverwaltung richtete er auf seinem Landsitz in Darup ein. Wenig später fand er zur Homöopathie. Er war Schüler von Samuel Hahnemann und gehört zu den Wegbereitern dieser jungen medizinischen Richtung. In zahlreichen Veröffentlichungen legte er seine Erfahrungen und Erkenntnisse aus seiner umfangreichen Praxis nieder, die er in Darup und Münster unterhielt. Unter seinen Patientinnen waren auch die französische Kaiserin Eugénie und die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. In einem Brief an ihre Stieftante Sophie von Haxthausen schrieb die Droste am 7. Juli 1830: „Der Zulauf zu Böninghausen wächst gewaltig an, er sieht schon ganz heruntergekommen davon aus, wie ich höre — der arme Schelm! [...] die Apotheken sollen, seit er seine Kuren macht, nur etwas weniges über ein Drittel von dem absetzen, was sie früher an Waren los wurden ...".[Anm. 1]
Bönninghausen leitete er die staatliche Expertenkommission zur Untersuchung der angeblichen Stigmatisation der Nonne „Anna Katharina EmmerickWP“, die in der Patientin „eine vegetativ-stigmatisierte hysterische Person“ sah.
Bönninghausen war Ritter der französischen Ehrenlegion.
Sein Grab auf dem alten Hörsterfriedhof in Münster fiel den Bombenangriffen des „Zweiten WeltkriegsWP“ zum Opfer. Heute erinnert an dieser Stelle eine Sandsteinstele mit dem Bildnis des Barons an den Gelehrten. An seinem alten Wirkungsort in DarupWP ist nach ihm die Von-Bönninghausen-Straße benannt.
Ehrentaxon
Ihm zu Ehren wurde die Gattung Boenninghausenia der Pflanzenfamilie der Rautengewächse (Rutaceae) benannt.
Einzelnachweise
- [Anm. 1]: Annette von Droste-Hülshoff: Brief an Sophie von Haxthausen, Rüschhaus, 7. Juli 1830; in: Winfried Woesler (Hrsg.): Historisch-kritische Ausgabe. Werke, Briefwechsel. 13 Bände in 25 Teilbänden. Niemeyer, Tübingen 1978–2000.
Literatur
Weblinks
- Das Leben von Clemens Maria Franz von Bönninghausen
- Online Biographie zu Clemens Maria Franz von Bönninghausen
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Clemens Maria Franz von Bönninghausen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Wikipediaartikel steht unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike 3.0“. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |