Bernhard Kleinhans

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Taten des Herkules, zwischen LBS-Gebäude und Aa.

Bernhard Kleinhans (* 17. April 1926 in SendenhorstWP, † 22. Oktober 2004) war ein westfälischer Skulpteur, dessen großformatige Bronzeplastik "Taten des Herkules" in Münster zwischen der Aa und dem Gebäude der LBS steht.

Leben und Arbeiten

Kleinhans studierte in den Jahren nach dem „Zweiten WeltkriegsWP“ an der Werkkunstschule Münster bei Professor Kurt Schwippert und anschließend bei dem Bildgießer Professor Heinrich Kirchner an der Münchner Kunstakademie. Zusätzlich zur künstlerischen Ausbildung legte er die handwerkliche Meisterprüfung als Holzbildhauer und in der Kunst- und Glockengusstechnik. Nach dem Abschluss der Studien kehrte er ins Münsterland zurück und richtete sich in seinem Geburtsort Sendenhorst eine Bronzegießerei ein.

Sein bildnerisches Material blieb zeitlebens fast ausschließlich Bronze. In seiner Werkstatt gegossene Arbeiten wurden vor allem im Wachsausschmelzverfahren ausgeführt. Dabei wird die gewünschte Form zunächst in Wachs modelliert, dann mit einem feuerfesten Formstoff ummantelt. Das Wachsmodell wird ausgeschmolzen und der entstandene Hohlraum mit Bronze ausgegossen. Nach dem Abkühlen wird die ummantelnde Form zerschlagen. Diese Gussmethode gehört zu den "Verfahren mit verlorenem Modell", es entstehen Unikate.

Kleinhans schuf neben zahlreichen Kleinplastiken mit religiösen Motiven viele Figurenbilder mit profanem Inhalt. Dazu zählen auch die Freiplastiken, die im Stadtbild von Münster zu finden sind:

Von Kleinhans stammt auch das Südportal der Überwasserkirche.

Bernhard Kleinhans war Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde Sendenhorst. Sein Sohn Basilius Kleinhans wurde ebenfalls Bronzegießer und führt die Arbeit seines Vaters in der Sendenhorster Werkstatt und in Günzburg fort. Seit 2006 verleiht der Arbeitskreis Woche der Brüderlichkeit in Sendenhorst eine von Basilius Kleinhans geschaffene Bernhard-Kleinhans-Plakette als Anerkennung für Gruppen, die "durch Zeichen der Versöhnung friedenstiftend wirken" (2006 an die Tschernobyl-Gruppe, 2007 an den Deutsch-ausländischen Freundeskreis).

Werke außerhalb Münsters

Goethes erste Nacht in Münster, Teil des Goethe-Brunnens in Bad Waldliesborn.
  • (Aachen-) Kohlscheid: Bergmannsbrunnen
  • Brilon: Kreuzigungsgruppe in der Propsteikirche
  • (Dorsten-) Lembeck: Mahnmal und Türen der Pfarrkirche
  • Dülmen: Mädchenfigur vor der Berufsschule
  • Düsseldorf: David und Abisag (Westdeutsche Landesbank)
  • Essen: Säule mit Akrobaten vor der Alten Oper
  • Frankfurt am Main: Sankt-Franziskusaltar und Osterwasserbrunnen in der Liebfrauenkirche
  • Hameln: Die Neugierige
  • (Lippstadt-) Bad Waldliesborn: 23 Figuren im Kurpark, darunter der "Goethe-Brunnen"
  • Oelde: mehrere Figuren im Stadtpark
  • Sendenhorst: Großbronze des Bischofs Christoph Bernhard von Galen auf hoch aufsteigendem Pferd (ca. 8 Meter hoch; im Hof des Sankt-Josefs-Stifts). Daneben zahlreiche weitere Plastiken
  • Versmold: Mahnmal
  • (Wadersloh-) Liesborn: St. Michael in der Pfarrkirche
  • Chorgestaltung an Pfarrkirchen in (Ahlen-)Vorhelm, (Duisburg-)Homberg, Marl, Rheine und Sendenhorst

Ehrungen und Auszeichnungen

  • Kunstpreis "Jung-Westfalen" (1956)
  • Ehrenbürger von Sendenhorst
  • Namensgeber der Bernhard-Kleinhans-Plakette der Woche der Brüderlichkeit in Sendenhorst
    • Preisträger'
      • 2006: Tschernobyl-Gruppe
      • 2007: Deutsch-ausländischer Freundeskreis
      • 2008: ---
      • 2009: Bischof Martin Happe (Nouakchott, Mauretanien)
      • 2010: Hayovel-Junior-High-School in Mevasseret Zion (Israel) und an die Realschule St. Martin in Sendenhorst für die bestehende Schulpartnerschaft

Weblinks

Literatur

  • Ulrich Gehre: Kunst-Wege. Bernhard Kleinhans - Eine Freundesgabe. Verlag E. Holterdorf, Oelde (o.J.).
  • Ulrich Gehre: Weltbürger der Kunst. Bernhard Kleinhans. Sendenhorster Bildhauer 70 Jahre alt. In: Münsterland, 1997, S. 210-211.
  • Ursula Uber: Freiplastiken in Münster. Fahle, Münster 1977, insbes. S. 46, 53, 67, 8a, 115, 131.
  • Wolfgang Gernert: Weltbürger der Kunst mit der Heimat im Herzen. In Jahrbuch Unser Westfalen, Hamm 2011, S. 84/85