Otto II. von Lippe: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Otto II. von Lippe''' († [[21. Juni]] [[1259]]) war von [[1247]] bis zu seinem Tod der 28. [[Liste der Bischöfe|Bischof von Münster]].
 
'''Otto II. von Lippe''' († [[21. Juni]] [[1259]]) war von [[1247]] bis zu seinem Tod der 28. [[Liste der Bischöfe|Bischof von Münster]].
  
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Er war der Sohn von „{{Wpl|Hermann II. (Lippe)|Hermann II. von Lippe}}“ und „{{Wpl|Oda von Tecklenburg}}“. Damit war er unter anderem Bruder von „{{Wpl|Liste_der_Bischöfe_und_Erzbischöfe_von_Bremen|Erzbischof von Bremen}}“ „{{Wpl|Gerhard II. zur Lippe}}“ und Bischof „{{Wpl|Otto II. von Utrecht}}“. Ein weiterer Bruder war „{{Wpl|Bernhard III. (Lippe)|Bernhard III. zur Lippe}}“.
  
Er war der Sohn von Hermann II. von Lippe und Oda von Tecklenburg.
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'''Otto''' war Domherr am „{{Wpl|Bremer Dom}}“. Diese Stellung verdankte er seinem Onkel Erzbischof {{Wpl|Gerhard_II._(Bremen)|Gerhard}}. Möglicherweise hatte er um [[1231]] die {{Wpl|Dignität}} eines {{Wpl|Domkantors}} inne. Zuletzt war er {{Wpl|Dompropst}}. Als solcher tritt er [[1241]] erstmals in den Quellen auf.
  
Bevor Otto II. von Lippe im Jahre 1247 in das Amt des Bischofs von Münster gewählt wurde, war er Dompropst am Sankt-Petri-Dom in Bremen. Politisch stand er gegen die Grafen von Tecklenburg und die Erzbischöfe von Köln. Die bedeutendste Leistung während seiner Amtszeit war der Gewinn von Cloppenburg und Vechta von Tecklenburg und damit die Begründung des [[Niederstift Münster|Niederstifts Münster]].
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Er wurde [[1247]] zum „[[Liste der Bischöfe|Bischof von Münster]]“ gewählt. An der Wahl beteiligt war ausschließlich das {{Wpl|Domkapitel}}. Die päpstliche Bestätigung erhielt er ein Jahr später.  
  
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Während seiner Amtszeit förderte er besonders den Bau des Chores des „[[Dom|St. Paulus Dom]]s“. Um die Dompropstei materiell besser auszustatten. übertrug er ihr die Pfarrei {{Wpl|Telgte}}. Er förderte durch Schenkungen das Kloster- und Stiftswesen in seiner {{Wpl|Diözese}}.
  
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Zu seiner Zeit traten die Städte und die späteren Landstände deutlich hervor als unter seinen Vorgängern. Vor dem Hintergrund der Fehde zwischen dem „{{Wpl|Erzbistum Köln|Erzbischof von Köln}}“ und dem „{{Wpl|Bistum Paderborn|Bischof von Paderborn}}“ schlossen die Städte Münster, {{Wpl|Dortmund}}, {{Wpl|Soest}} und {{Wpl|Lippstadt}} [[1253]] einen Friedensbund. Im Jahr [[1257]] kam es zum Bündnis von [[Domkapitel]] und Stadt Münster. Dem [[Liste der Bischöfe|Bischof]] allein traute man offenbar die Wahrung des Friedens nicht mehr zu.
*[http://www.zedler-lexikon.de/blaettern/einzelseite.html?id=162799&bandnummer=17&seitenzahl=0792&supplement=0&dateiformat=1 Eintrag in Zedlers Großem Universal-Lexivon (1742); Bd. 17, S. 792] (Der Zedler verwechselt Otto II. von Lippe teilweise mit Bischof [[Otto I. von Oldenburg]].)
 
  
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Von erheblicher Bedeutung für die Geschichte des Hochstifts Münster waren seine territorialen Erwerbungen. Er erwarb das Gogericht {{Wpl|Stromberg (Oelde)|Stromberg}}. Auch die Grafschaft {{Wpl|Bocholt}} kam als Pfandbesitz an den [[Liste der Bischöfe|Bischof]]. Von besonders großer Bedeutung war der Kauf der {{Wpl|Herrschaft Vechta}}. Es handelte sich dabei um alte Besitzungen der {{Wpl|Grafschaft Calvelage|Grafen von Calvelage-Ravensberg}}. Damit verbunden waren Grafenrechte an der mittleren [[Ems]] zwischen {{Wpl|Meppen}} und {{Wpl|Leer (Ostfriesland)|Leer}}. Von wirtschaftlicher Bedeutung war dabei der Handelsort Meppen. Im Kerngebiet um Vechta konnte der Bischof seine Herrschaft weitgehend durchsetzen. Dies war nicht der Fall im Emsgau. Dort konkurrierte er mit den {{Wpl|Grafschaft Tecklenburg|Grafen von Tecklenburg}}, Es gelang ihm allerdings die meisten Freigerichte im Gebiet zwischen [[Ems]] und {{Wpl|Hunte}} zu gewinnen. Durch Pfand erwarb er [[1252]] vom {{Wpl|Bistum Osnabrück}} das Gogericht {{Wpl|Damme (Dümmer)|Damme}}. {{Wpl|Wilhelm_von_Holland|König Wilhelm von Holland}} belehnte den Bischof [[1253]] mit {{Wpl|Vechta}} und allen Gütern in und außerhalb von {{Wpl|Friesland}}, die „{{Wpl|Otto von Ravensberg}}“ zu Lehen gehabt hatte. Dieser Erwerb stand am Beginn der Entwicklung des {{Wpl|Niederstift Münster|Niederstifts Münster}}.
  
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Das Verhältnis zu Erzbischof „{{Wpl|Konrad von Hochstaden}}“ war anfangs gut. Beide schlossen [[1252]] einen Vergleich über den Besitz der Stadt {{Wpl|Vreden}}. Distanzierter wurde die Beziehung durch die unterschiedliche Haltung gegenüber König Wilhelm und die durch Ottos Bruder {{Wpl|Simon_I._von_Paderborn|Simon von Paderborn}} gegen {{Wpl|Köln}} geführten Fehde. Dies änderte allerdings nichts grundsätzliches an ihrem Verhältnis. '''Otto''' besiegelte den Essener (Vor-)Frieden zwischen Köln und Paderborn von [[1256]] und später den endgültigen Frieden mit.
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Nach seinem Tod wurde '''Otto''' im [[Dom|St. Paulusdom]] beigesetzt. Unter '''Otto''' stand der weltliche Ausbau der Herrschaft im Vordergrund. Allerdings hat er in der Regel versucht seine Ziele auf friedlichem Weg durchzusetzen.
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* <strike>[http://www.zedler-lexikon.de/blaettern/einzelseite.html?id=162799&bandnummer=17&seitenzahl=0792&supplement=0&dateiformat=1 Eintrag in Zedlers Großem Universal-Lexivon (1742); Bd. 17, S. 792] (Der Zedler verwechselt Otto II. von Lippe teilweise mit Bischof [[Otto I. von Oldenburg]].)</strike>
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[[Kategorie:Bischof von Münster]]
 
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Aktuelle Version vom 11. Februar 2024, 14:18 Uhr

Otto II. von Lippe († 21. Juni 1259) war von 1247 bis zu seinem Tod der 28. Bischof von Münster.

Leben

Er war der Sohn von „Hermann II. von LippeWP“ und „Oda von TecklenburgWP“. Damit war er unter anderem Bruder von „Erzbischof von BremenWP“ „Gerhard II. zur LippeWP“ und Bischof „Otto II. von UtrechtWP“. Ein weiterer Bruder war „Bernhard III. zur LippeWP“.

Otto war Domherr am „Bremer DomWP“. Diese Stellung verdankte er seinem Onkel Erzbischof GerhardWP. Möglicherweise hatte er um 1231 die DignitätWP eines DomkantorsWP inne. Zuletzt war er DompropstWP. Als solcher tritt er 1241 erstmals in den Quellen auf.

Er wurde 1247 zum „Bischof von Münster“ gewählt. An der Wahl beteiligt war ausschließlich das DomkapitelWP. Die päpstliche Bestätigung erhielt er ein Jahr später.

Während seiner Amtszeit förderte er besonders den Bau des Chores des „St. Paulus Doms“. Um die Dompropstei materiell besser auszustatten. übertrug er ihr die Pfarrei TelgteWP. Er förderte durch Schenkungen das Kloster- und Stiftswesen in seiner DiözeseWP.

Zu seiner Zeit traten die Städte und die späteren Landstände deutlich hervor als unter seinen Vorgängern. Vor dem Hintergrund der Fehde zwischen dem „Erzbischof von KölnWP“ und dem „Bischof von PaderbornWP“ schlossen die Städte Münster, DortmundWP, SoestWP und LippstadtWP 1253 einen Friedensbund. Im Jahr 1257 kam es zum Bündnis von Domkapitel und Stadt Münster. Dem Bischof allein traute man offenbar die Wahrung des Friedens nicht mehr zu.

Von erheblicher Bedeutung für die Geschichte des Hochstifts Münster waren seine territorialen Erwerbungen. Er erwarb das Gogericht StrombergWP. Auch die Grafschaft BocholtWP kam als Pfandbesitz an den Bischof. Von besonders großer Bedeutung war der Kauf der Herrschaft VechtaWP. Es handelte sich dabei um alte Besitzungen der Grafen von Calvelage-RavensbergWP. Damit verbunden waren Grafenrechte an der mittleren Ems zwischen MeppenWP und LeerWP. Von wirtschaftlicher Bedeutung war dabei der Handelsort Meppen. Im Kerngebiet um Vechta konnte der Bischof seine Herrschaft weitgehend durchsetzen. Dies war nicht der Fall im Emsgau. Dort konkurrierte er mit den Grafen von TecklenburgWP, Es gelang ihm allerdings die meisten Freigerichte im Gebiet zwischen Ems und HunteWP zu gewinnen. Durch Pfand erwarb er 1252 vom Bistum OsnabrückWP das Gogericht DammeWP. König Wilhelm von HollandWP belehnte den Bischof 1253 mit VechtaWP und allen Gütern in und außerhalb von FrieslandWP, die „Otto von RavensbergWP“ zu Lehen gehabt hatte. Dieser Erwerb stand am Beginn der Entwicklung des Niederstifts MünsterWP.

Zwischen Bischof und Kurie bestanden nur geringe Verbindungen. Dagegen stand er klar auf der Seite König Wilhelms. Er war bei dessen Wahl 1247 anwesend. Er beteiligte sich 1254 nicht an dem vom Erzbischof von Köln Konrad von HochstadenWP initiierten Rheinischen Bund gegen den König. Nach dem Tod Wilhelms unterstützte er Richard von CornwallWP und befand sich 1257 in dessen Begleitung in Aachen.

Das Verhältnis zu Erzbischof „Konrad von HochstadenWP“ war anfangs gut. Beide schlossen 1252 einen Vergleich über den Besitz der Stadt VredenWP. Distanzierter wurde die Beziehung durch die unterschiedliche Haltung gegenüber König Wilhelm und die durch Ottos Bruder Simon von PaderbornWP gegen KölnWP geführten Fehde. Dies änderte allerdings nichts grundsätzliches an ihrem Verhältnis. Otto besiegelte den Essener (Vor-)Frieden zwischen Köln und Paderborn von 1256 und später den endgültigen Frieden mit.

Nach seinem Tod wurde Otto im St. Paulusdom beigesetzt. Unter Otto stand der weltliche Ausbau der Herrschaft im Vordergrund. Allerdings hat er in der Regel versucht seine Ziele auf friedlichem Weg durchzusetzen.

Weblinks


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