Lippe-Département: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Lippe-Departement''' Lippe (französisch: ''Département de la Lippe'') war ein französischer Verwaltungsbezirk Anfang de 19. Jahrhunderts nordöstlich des Rheins, nördlich der Lippe und westlich der Ems. Es wurde im April 1811 gebildet und bestand lediglich bis November 1813. Hauptstadt war Münster.
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Das '''Lippe-Departement''' Lippe (französisch: ''Département de la Lippe'') war ein französischer Verwaltungsbezirk Anfang des 19. Jahrhunderts nordöstlich des Rheins, nördlich der Lippe und westlich der Ems. Es wurde im April [[1811]] gebildet und bestand lediglich bis November [[1813]]. Hauptstadt war Münster.
  
Den Namen erhielt das Departement nach dem Fluss '''Lippe''' an seiner Südgrenze zum [[Großherzogtum Berg]] (französisch: ''Grand-Duché de Berg'') einem napoleonischen Satellitenstaat (1806–1813). Das Großherzogtum, zu dem vorübergehend auch das ''Arrondissement'' Münster (u.a. mit dem Kanton Münster) gehörte, wurde durch die Annexion seiner nördlichen Landesteile erheblich verkleinert wurde.
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Den Namen erhielt das Departement nach dem Fluss '''Lippe''' an seiner Südgrenze zum [[Großherzogtum Berg]] (französisch: ''Grand-Duché de Berg'') einem napoleonischen Satellitenstaat (1806–1813). Das Großherzogtum, zu dem vorübergehend auch das ''Arrondissement'' Münster (u.a. mit dem Kanton Münster) gehörte, wurde durch die Annexion seiner nördlichen Landesteile erheblich verkleinert.
  
Auch das neu geschaffene Lippe-Department gliederte sich nach französischer Façon in vier Arrondissements und eine Reihe von Kantonen:
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Auch das neu geschaffene Lippe-Department gliederte sich nach französischer Façon in vier Arrondissements und in eine Reihe von Kantonen:
 
* '''Münster''' (''Munster''), mit den Kantonen Dülmen, Haltern, Münster, Nottuln und [[St. Mauritz]] (''Saint Maurice''),
 
* '''Münster''' (''Munster''), mit den Kantonen Dülmen, Haltern, Münster, Nottuln und [[St. Mauritz]] (''Saint Maurice''),
 
* '''Neuenhaus''', mit den Kantonen Bentheim, Heede, Neuenhaus, Nordhorn und Wesuwe,
 
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* '''Steinfurt''', mit den Kantonen Ahaus, Billerbeck, Coesfeld, Ochtrup, Rheine und Steinfurt.
 
* '''Steinfurt''', mit den Kantonen Ahaus, Billerbeck, Coesfeld, Ochtrup, Rheine und Steinfurt.
  
Als Präfekt (''Préfet'') regierte zunächst von 1811 bis 1813 Jean Charles Victorin de Lasteyrie du Saillant (*1768; 1810 zum Comte ernannt, †1833). Als sein Generalsekretär fungierte der Geheimrat [[Johann Gerhard von Druffel]].
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Als Präfekt (''Préfet'') regierte zunächst von 1811 bis 1813 [[Victorien Jean Charles de Lasteyrie du Saillant]] (*1768; 1810 zum Comte ernannt, †1833). In der Literatur (etwa Hüffer 1854) oder Schriftstücken, wie dem ''Almanach des Lippe-Departements von 1813'', wird er auch als "Monsieur Ct.e ''Dusaillant''" bezeichnet. Als sein Generalsekretär, und damit höchster Verwaltungsbeamter im Lippe-Departement, fungierte der ehemalige Geheimrat [[Johann Gerhard von Druffel]]. ''Maire'', also Bürgermeister der Kantonsstadt Münster, war [[Max Anton Freiherr von Boeselager-Heessen]]; Beigeordnete Heinrich Schweling und Christian Zumloh.
  
 
Ab 1813 bis zur Auflösung des Departements regierte der Comte Dusaillaux. 1814, nach der Niederlage Napoleons I., wurde das Departement zwischen dem Königreich Hannover und Preußen aufgeteilt.
 
Ab 1813 bis zur Auflösung des Departements regierte der Comte Dusaillaux. 1814, nach der Niederlage Napoleons I., wurde das Departement zwischen dem Königreich Hannover und Preußen aufgeteilt.
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==Literatur==
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*  J. von Münstermann: [http://miami.uni-muenster.de/servlets/DocumentServlet?id=540 ''Almanach des Lippe-Departements.''] In: ''miami - Münstersches Informations- und Archivsystem für multimediale Inhalte.'' Original: Aschendorffsche Buchhandlung, Münster, 1813
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* Johann Hermann Hüffer: ''Erlebtes'' (Als Manuskript für seine Kinder gedruckt). Aschendorff, Münster 1854
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[[Kategorie:Geschichte (19. Jh.)]]

Version vom 10. September 2018, 16:41 Uhr

Das Lippe-Departement Lippe (französisch: Département de la Lippe) war ein französischer Verwaltungsbezirk Anfang des 19. Jahrhunderts nordöstlich des Rheins, nördlich der Lippe und westlich der Ems. Es wurde im April 1811 gebildet und bestand lediglich bis November 1813. Hauptstadt war Münster.

Den Namen erhielt das Departement nach dem Fluss Lippe an seiner Südgrenze zum Großherzogtum Berg (französisch: Grand-Duché de Berg) einem napoleonischen Satellitenstaat (1806–1813). Das Großherzogtum, zu dem vorübergehend auch das Arrondissement Münster (u.a. mit dem Kanton Münster) gehörte, wurde durch die Annexion seiner nördlichen Landesteile erheblich verkleinert.

Auch das neu geschaffene Lippe-Department gliederte sich nach französischer Façon in vier Arrondissements und in eine Reihe von Kantonen:

  • Münster (Munster), mit den Kantonen Dülmen, Haltern, Münster, Nottuln und St. Mauritz (Saint Maurice),
  • Neuenhaus, mit den Kantonen Bentheim, Heede, Neuenhaus, Nordhorn und Wesuwe,
  • Rees, mit den Kantonen Bocholt, Borken, Emmerich, Rees, Ringenberg und Stadtlohn,
  • Steinfurt, mit den Kantonen Ahaus, Billerbeck, Coesfeld, Ochtrup, Rheine und Steinfurt.

Als Präfekt (Préfet) regierte zunächst von 1811 bis 1813 Victorien Jean Charles de Lasteyrie du Saillant (*1768; 1810 zum Comte ernannt, †1833). In der Literatur (etwa Hüffer 1854) oder Schriftstücken, wie dem Almanach des Lippe-Departements von 1813, wird er auch als "Monsieur Ct.e Dusaillant" bezeichnet. Als sein Generalsekretär, und damit höchster Verwaltungsbeamter im Lippe-Departement, fungierte der ehemalige Geheimrat Johann Gerhard von Druffel. Maire, also Bürgermeister der Kantonsstadt Münster, war Max Anton Freiherr von Boeselager-Heessen; Beigeordnete Heinrich Schweling und Christian Zumloh.

Ab 1813 bis zur Auflösung des Departements regierte der Comte Dusaillaux. 1814, nach der Niederlage Napoleons I., wurde das Departement zwischen dem Königreich Hannover und Preußen aufgeteilt.

Literatur

  • J. von Münstermann: Almanach des Lippe-Departements. In: miami - Münstersches Informations- und Archivsystem für multimediale Inhalte. Original: Aschendorffsche Buchhandlung, Münster, 1813
  • Johann Hermann Hüffer: Erlebtes (Als Manuskript für seine Kinder gedruckt). Aschendorff, Münster 1854