Carl Schuhmann

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Carl Schuhmann (* 12. Mai 1869 in Münster - † 24. März 1946 in Berlin) war ein deutscher Sportler und vierfacher Olympiasieger bei den Olympischen Spielen 1896 in Athen.

Leben

Carl Schuhmann kam in Münster zur Welt, zog aber als Kind mit seinen Eltern nach Köln, wohin sein Vater, ein Kaserneninspektor versetzt worden war. Auf den Turnplätzen der Kölner Kasernenanlagen erhielt er durch Nachahmung der turnerischen Übungen der Soldaten ersten Zugang zum Sport. Er beschränkte seine sportliche Betätigung nicht nur auf das Turnen, sondern betätigte sich auch als Ringer und Gewichtheber. 1886 trat er dem Allgemeinen Turnverein Köln bei. Als bürgerlichen Beruf erlernte er das Handwerk eines Goldschmieds.

1889 zog Schuhmann nach Berlin. Dort arbeitete er in seinem erlernten Beruf (nach anderen Angaben als Feinmechaniker) und setzte seine turnerische Karriere fort, deren Höhepunkt die Teilnahme an den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit 1896 in Athen mit dem Gewinn von vier Olympiasiegen war. Bei den Offiziellen der Deutschen Turnerschaft galt aber die Teilnahme an einer internationalen und nicht nur Turnern vorbehaltenen Sportveranstaltung als Verstoß gegen den turnerischen Komment. Schuhmann und drei weitere Olympiateilnehmer wurden für zwei Jahre gesperrt.

1898 ging Carl Schuhmann auf Einladung der German Gymnastic Society nach England, leitete diesen Turnverein bis zum Ausbruch des I. Weltkriegs und turnte selbst aktiv weiter. Als Deutscher wurde er 1914 als Zivilgefangener auf der Isle of Man interniert. Auch dort betätigte er sich sportlich und organisierte und leitete Turnstunden der deutschen Internierten und Gefangenen. Nach dem Ende des Kriegs kehrte er nach Berlin zurück und wurde Turnwart der Charlottenburger Turngemeinde (bis 1936). Als Ehrengast wurde der erste deutsche Olympiasieger zu den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin eingeladen. Als Siebenundsechzigjähriger turnte er dort noch in einer "Ehren-Altersriege" mit. Schuhmann ist am 24. März 1946 in Berlin gestorben.