Eli Marcus: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Das Westfälische Autorenlexikon 1750 - 1950 würdigt eingehend das Wirken des Mundartdichters und listet die selbständigen und unselbständigen Werke auf. Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Münster brachte 2003 unter dem Titel "Ick weet en Land" eine Auswahl von Texten heraus, die Gedichte, Geschichten, Auszüge von Theaterstücken aus | + | Das Westfälische Autorenlexikon 1750 - 1950 würdigt eingehend das Wirken des Mundartdichters und listet die selbständigen und unselbständigen Werke auf. Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Münster brachte 2003 unter dem Titel "Ick weet en Land" eine Auswahl von Texten heraus, die Gedichte, Geschichten, Auszüge von Theaterstücken aus der Feder von Marcus enthält. |
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Version vom 19. August 2011, 17:50 Uhr
Eli Marcus war ein westfälischer Mundartdichter und Lyriker in Münster; er lebte von 1854 nid 1935 und stammte aus einer jüdischen Kaufmanns-Familie. Nach dem Besuch der Realschule wechselte er zu einer Privatpensionsanstalt für jüdische Knaben und Jünglinge in Sondershausen. Eine kaufmännische Lehre in Bochum schloß sich an. Als der Vater starb, übernahmen er und sein Bruder Julius das elterliche Schuhgeschäft am Roggenmarkt. Sein gesellschaftliches und politisches Engagement war außerordentlich stark : Er trat 1893 dem Verein gegen Antisemitismus bei und war von 1914 bis 1921 Beisitzer im münsterischen Kaufmannsgericht. Besonderes Interesse zeigte Marcus für die Zoologische Abendgesellschaft von Professor Hermann Landois: Er schrieb sowohl Theaterstücke, die zur Fastnacht von Männern aufgeführt wurden, und trat auch als Schauspieler in der Rolle des "Natzohme" auf, der Hauptfigur in seinem selbst verfaßten Stück Tüntelpott.
Veröffentlichungen von Marcus
Geschichten, Döhnkes und Gedichte schrieb Marcus in plattdeutsch. Seiner Meinung nach ist diese Sprache nicht nur dazu geeignet, lustige Dinge zu beschreiben, vielmehr könne man in ihr auch tiefe und schwere Gedanken ausdrücken. Im Jahre 1902 veröffentlichte der gefragte Autor in einem Essener Verlag "Schnippsel am Wege - Gereimtes und Ungereimtes", das mit Fotos aus verschiedenen Natzohme-Aufführungen illustriert war. 1907 - zwei Jahre nach dem Tode des Professors Landois - gab er zusammen mit Prümer und Rade ein Lebensbild des vielseitigen Gelehrten heraus, das seine Licht- und Schattenseiten beleuchtete. Fotos der Familie und Freunde, des Wohnhauses der Familie und der Tuckesburg mit dem Denkmal von Landois - weithin umstritten - zierten das Buch, das gegen das Vergessen geschrieben wurde.
Im Jahre 1910 widmete Marcus seinem Nachbarn und Freund, dem Bildhauer August Schmiemann (1845-1927) einen ausführlichen Artikel in einer illustrierten Halbmonatsschrift. Darin bezeichnet er Schmiemann als einen Künstler, der eine ganz besondere Stellung einnimmt. Seiner Meinung nach ist er d e r niederdeutsche Künstler. Die populärsten Werke des Bildhauers: Kiepenkerl, Landois und der Kuhhirte Fritz Kortebusch sind ebenso abgebildet wie einige kleinere Arbeiten. Lange Zeit war es still um Marcus. Erst 1935 finden wir wieder zwei "jüdische Aufsätze". Die ULB weist in ihrem Bestand 36 selbständige Veröffentlichungen von ihm aus.
Veröffentlichungen über Marcus Das Westfälische Autorenlexikon 1750 - 1950 würdigt eingehend das Wirken des Mundartdichters und listet die selbständigen und unselbständigen Werke auf. Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Münster brachte 2003 unter dem Titel "Ick weet en Land" eine Auswahl von Texten heraus, die Gedichte, Geschichten, Auszüge von Theaterstücken aus der Feder von Marcus enthält.
Ehrung durch die Stadt Münster 1966 beschloß die Stadt, eine Straße im Stadtteil Kinderhaus nach Marcus zu benennen.