Otto IV. von Hoya

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Otto IV. von Hoya († 14. Oktober 1424 in BevergernWP)
Quelle: Wilhelm Kohl: Das Bistum Münster. Die Diözese, Bd. 1 (= Germania SacraWP, Neue Folge, Bd. 37, Teilband 1: Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln. Das Bistum Münster 10). de Gruyter, Berlin 1999, S. 27 (Digitalisat). war als Otto IV. von 1392-1424Bischof von Münster“. Er war außerdem seit 1410 als Otto II. Administrator des Bistums OsnabrückWP.

Leben

Herkunft

Otto war der Sohn von Johann II. von HoyaWP, ehemals DomherrWP in BremenWP, MünsterWP und OsnabrückWP. Später heiratete dieser Helena von Sachsen-Lauenburg. Er war Besitzer der Obergrafschaft HoyaWP und residierte in NienburgWP. Zu Ottos Brüdern zählte sein älterer Bruder Erich. Sein jüngerer Bruder JohannWP war später Bischof in PaderbornWP und danach in HildesheimWP.

Anfänge der kirchlichen Laufbahn

In seinen frühen Jahren war Otto an der Verwaltung der Grafschaft Hoya beteiligt. Im Jahr 1382 wechselte er in die kirchliche Laufbahn. Über diese ist jedoch kaum etwas bekannt. Im Jahre 1390 wurde er Domherr in Münster und war hier auch DompropstWP, nachdem Wilhelm FresekenWP verzichtetWP hatte.

Bischof von Münster

Nach dem Tod von Bischof HeidenreichWP wurde Otto vom Domkapitel 1392 zum Bischof von Münster gewählt. In religiöser Hinsicht war der Bischof nicht eifrig. Er soll den St.-Paulus-Dom an keinem Festtag besucht haben. DiözesansynodenWP ließ Otto nur selten einberufen und dann waren sie schlecht besucht. Nur halbherzig wandte sich die Synode von 1393 gegen die Verwahrlosung der Sitten unter den Klerikern. Immerhin untersagte die Synode von 1413 das Konkubinat von Priestern. Die Klöster hat er vielfach belastet. Neue Impulse im monastischen Leben fehlten weitgehend.

Äußere Politik

Politisch erbte Otto den Konflikt mit Kleve-MarkWP. Nach einigen Rückschlägen kam es 1392 zum Friedensschluss mit Graf AdolfWP. Als danach mit dem Frieden unzufriedene Ritter aus Kleve erneut in das Hochstift einfielen, kam es im September des Jahres zum Hammer LandfriedenWP unter Führung des Kölner Erzbischofs FriedrichWP, dem sich zahlreiche mächtige geistliche und weltliche Fürsten sowie bedeutende Städte der Region wie Münster und SoestWP anschlossen. Im Bündnis mit dem Bischof von Osnabrück wurde gegen die Grafen von TecklenburgWP CloppenburgWP erobert. Bis 1396 teilten sich beide Bischöfe diesen Besitz, ehe der Bischof von Osnabrück seinen Anteil für 1100 Goldgulden an Münster verkaufte. Im Jahr 1406 erwarb Otto IV. durch Kauf die Herrschaft AhausWP. Zwei Jahre später zwang er den Grafen Heinrich von Solms, den Besitz OttensteinWP abzugeben.

Im Jahr 1410 wurde er Administrator auch des Bistums Osnabrück. Seit dem Jahr 1412 agierte Otto weniger militärisch.

Innenpolitik

Im Inneren baute er die Burgen des Landes aus und verstärkte sie. Im Bereich der Städte gab es unter Otto keine gravierenden Veränderungen. Eine Reihe von verpfändeten Besitzungen und Ämtern wurden wiedereingelöst. Otto hielt sich strikt an seine WahlkapitulationWP. Alle Verträge wurden mit Zustimmung des Domkapitels abgeschlossen. In seine Zeit fällt die Bestimmung, dass nur noch adlige oder Angehörige ritterlicher Familien in das Kapitel aufgenommen werden durften.

Literatur

  • Friedrich Wilhelm Ebeling: Die deutschen Bischöfe bis zum Ende des sechszehnten Jahrhunderts, Band 2. Otto Wigand, Leipzig 1858, S. 304–305 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek).
  • Wilhelm KohlWP: Das Bistum Münster. Die Diözese, Bd. 1 (= Germania Sacra, Neue Folge, Bd. 37, Teilband 1: Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln. Das Bistum Münster 10). de Gruyter, Berlin 1999, ISBN 978-3-11-016470-1, S. 164–170 (Digitalisat der Germania Sacra).
  • Wolfgang Bockhorst: Otto von Hoya († 1424). In: Friedrich Gerhard HohmannWP (Hrsg.): Westfälische Lebensbilder 19 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen). Neue Folge 16. Aschendorff, Münster 2015, ISBN 978-3-402-15117-4, S. 11–30.

Weblinks


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